Das Buch wird jetzt zugeklappt

Hei!
Wow, heute ist bereits der 17.September. Ich bin seit 85 Tagen wieder zurück in Österreich und ich hab mich schon laaaang an das Leben hier gewöhnt.
Mit diesem Post hier will ich nun (etwas verspätet) auch online mein Austauschsemester beenden.

Warum ich im April aufgehört habe Posts zu schreiben? Weil mir schlichtweg die Lust daran vergangen ist. Ich habe zwar genau in dieser Zeit extrem viele coole Dinge erlebt (ich war in Stockholm, Oslo, Stavanger und auf dem Preikestolen) aber ich habe das Blogpost schreiben immer so lange aufgeschoben, bis ich es schlichtweg vergessen habe.
Und hier sitze ich nun, in meinem Zimmer in Österreich. Seitdem ich aus Norwegen zurück bin habe ich immer wieder sentimentale Tage, an denen ich mir mein Leben dort zurückwünsche, mir Briefe durchlese, norwegische Musik höre und wirklich traurig bin.
Genau heute ist so ein Tag (wer hätte das gedacht) und ich habe nach einer gefühlten Ewigkeit meine alten Blogposts wieder durchgelesen. Erst jetzt habe ich überrissen, dass mein letzter Post vom 24.April ein sehr trauriger ist (es war die schwerste Zeit in den fünf Monaten) und so kann ich den Blog nicht einfach stehen lassen.

Eigentlich weiß ich gar nicht so recht, was ich jetzt schreiben soll. Mit dem Kapitel Norwegen kann ich für mich sowieso nicht abschließen, weil es einfach ein riesiger Teil von mir ist.
Aber zumindest online, also hier, möchte ich das tun, weil es sonst einem nicht fertig geschrieben Buch gleichen würde.
Hiermit beende ich also endlich offiziell mein Austauschsemester in Kolltveit, Bergen, Norwegen. Es war eine sehr schöne Zeit und ich danke euch (zumindest den wenigen, die diesen Post noch lesen werden), dass ihr mich treu auf meiner Reise begleitet habt.
Ich werde hier noch ein paar BIlder meiner Highlights einfügen.

Habt noch ein schönes Leben!
Pia 








Von der Kultur geschockt

In diesem Blogpost will ich darüber schreiben, wie es mir im Moment geht. Ich bin heute 87 Tagen in Norwegen und bleibe noch 61 Tage hier, das heißt ich habe schon mehr als die Hälfte meines Austausches hinter mir. Und im Moment macht mir das Thema Kulturschock und damit zusammenhängend Heimweh sehr zu schaffen.
Bevor ich hier herkam konnte ich mir ehrlich gesagt unter einem Kulturschock nicht wirklich etwas vorstellen, weil ich damit noch nie zu tun hatte. Als ich mir aber auf Ellas Blog (Ella ist gerade als Austauschschülerin in Österreich) eine Definition davon durchgelesen habe, bin ich draufgekommen, dass es mir im Moment genauso geht.
Für Leute, die noch nicht so lange im Ausland  ohne ihre Familie und Freunde gelebt haben ist das glaube ich schwer nachzuvollziehen aber es ist einfach ein einsames Gefühl (wie auf dem Bild ziemlich genau beschrieben). Ich befinde mich ziemlich oft in einer Art Gefühlschaos. Ich weiß dann nicht mehr, ob ich vor lauter guter Laune tanzen, mich weinend in meinem Bett vergraben oder vor lauter Wut meinen Kopf gegen die Wand schlagen soll. Die Leute, die mich schon mal erlebt haben, wenn ich verzweifelt war, wissen wie sehr ich in dieser Situation wirklich einem menschlichen Chaos ähnle.
Was noch dazukommt ist dann noch vor allem Heimweh, man vermisst die banalsten Dinge: Im Moment würde ich zum Beispiel alles dafür geben, mich mit meinem kleinen Bruder beim All-You-Can-Eat Chinesen vollzufressen. Und neben dem Heimweh ist da noch der ständige Vergleich mit anderen Austauschschülern. Sich mit anderen zu vergleichen endet nie gut und ich versuche es zu vermeiden aber es ist einfach wirklich schwer. Wenn ich von Leuten erzählt bekomme, dass sie die Zeit in ihrem Land richtig genießen und meinen, sie machen wirklich das Allerbeste daraus dann frage ich mich selbst "Mache ich wirklich das Beste daraus?". Ich weiß natürlich, dass man Norwegen zum Beispiel nicht mit den USA vergleichen kann und ich bin auch viel lieber hier als dort aber man macht sich trotzdem diese Gedanken.

(An dieser Stelle will ich nur kurz fragen: Macht das Ganze, was ich gerade geschrieben habe überhaupt Sinn? Ich hoffe, da ich diesen Text ohne ihn mir nochmal durchzulesen gleich online stellen werde. Bei Fragen schreibt mir privat oder in die Kommentare zu diesem Post.)

Das Schlimmste an der ganzen Sache ist jedoch, dass einem niemand helfen kann. Deine Bezugspersonen hier verstehen dein Problem zwar aber wissen nicht, wie es sich anfühlt und obwohl auch ein paar andere Austauschschüler so fühlen, hilft dir das nicht viel weiter. Natürlich ist die beste Methode sich abzulenken, was begrenzt auch funktioniert. Aber nach einem total spannenden Tag liegt man letztendlich doch wieder nachts alleine in seinem Bett und macht sich wieder viel zu viele Gedanken.

Vielleicht versteht ihr mich ja, vielleicht auch nicht. Ich wollte das nur einmal loswerden, da ich von anderen Austauschschülern (denen es so geht wie mir gerade) Fragen gekommen habe, wie mein Leben hier so perfekt sein kann. Natürlich haben die nur meine Blogposts und Instagram Bilder gesehen, da wirkt alles sehr perfekt oder zumindest echt schön (was es auch ist, nicht falsch verstehen) aber das ist nur ein Teil meines Lebens hier, der schönere Teil, den ich gern mit Leuten teile. Und den anderen Teil, den ich eher ungern mit anderen Menschen teile, kennt ihr jetzt auch.
Ich hoffe, dass dieser Post jetzt nicht zu sentimental geworden ist, die nächsten Posts werden wieder fröhlicher und vor allem interessanter.

Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Tag!

Pia

Ein bisschen Abwechslung, bitte!

Hallihallo!

Heute gibt's mal was anderes hier auf meinem Blog. Ich hatte Lust, euch mal die Stadt richtig zu zeigen und deswegen gibt's heute ein Videotagebuch oder auch Follow me around, in dem ich euch ein bisschen herum führe. Es war echt viel Arbeit (vor allem das Hochladen) und ich habe sowas vorher noch nie gemacht also hoffe ich, dass ihr es zu schätzen wisst. :-)

Hier der Link zum Video, da es für den Blog zu groß ist: https://youtu.be/5z7Visy6j4A